Vereinsgeschichte
von Heini Klaus, Gründungsmitglied
Die Dorfvereine führten von je her Theaterstücke anlässlich ihrer jährlichen Unterhaltungsabende auf. So zeigten sie vorgängig in einem Musik- oder Gesangsvortrag resp. einer Turnershow ihr Können im Saal der Restaurants "Stab" oder "Ochsen", später in der Mehrzweckhalle; anschliessend gab es oft noch eine Theateraufführung, die meist bis nach Mitternacht dauerte. Beliebt waren beim Publikum Dramen und vor allem Schwänke.
Verschiedene Einwohnerinnen und Einwohner hegten den Wunsch nach einem eigenen Theaterverein, wo vor allem das Spielen von Theaterstücken unterschiedlichster Richtungen im Zentrum stehen sollte. In der Mühle von Arisdorf beschlossen im Winter 1983/84 die drei Theaterbegeisterten Beat Schmid, Roland Binz und Heini Klaus, in Arisdorf eine Theatergruppe zusammen zu stellen. Mit einem Einladungsschreiben, welches an der Eingangstüre des Konsums (Coop) und des Milchhüslis in Arisdorf ausgehängt wurde, hatten die drei Initianten im Frühling 1984 ins Restaurant Linde eingeladen. Dort wurde mit ca. 15 Interessentinnen und Interessenten das Theaterprojekt diskutiert, so dass noch vor den Sommerferien 1984 die Theatermühle Arisdorf gegründet werden konnte. Bewusst wollte man an einem andern Ort Theater spielen als in der grossen Mehrzweckhalle.
Theatermühle?
Bei der Namenssuche für die neue Theatergruppe einigten sich die 3 Initianten Beat, Roland und Heini in dessen Stube, die sich damals in der Mühle Arisdorf befand, auf diesen Namen. Auch deshalb, da rein fiktiv in einer Mühle verschiedene Körner gemahlen werden und mit dem neuen Verein eben verschiedene Genres von Theater zur Aufführung gebracht werden sollten (im Gegensatz zum bisherigen Vereinstheater, wo fast ausschliesslich Schwänke gespielt wurden).
So fand die Theatermühle Arisdorf ihren ersten Spielort in der Scheune der Familie Mühlemann an der Hauptstrasse 38, wo am 1. Juni 1985 das Dialektspiel "Belinda" aufgeführt wurde. 1989 wurde diese Scheune zu einer Wohnung umgebaut und die Theatermühle Arisdorf musste einen neuen Aufführungsort suchen. Im Gewerbegebiet Im Kreuz konnten in der neu erstellten Busgarage von Ernst Schaub zwei Einstellboxen gemietet werden. Dort führte der Verein im Juni 1990 im Beisein des Schriftstellers Ephraim Kishon dessen Satire "Zieh den Stecker raus, das Wasser kocht" auf. Anschliessend bauten die Mitglieder der Theatermühle Arisdorf unter der Leitung von Kurt Mühlemann die Scheune von Albert Hunziker, Ecke Hauptstrasse/Emil Schreiber-Strasse, zu einem Theaterraum aus.
Von 1991 bis nach dem Tod von Albert Hunziker im Jahre 2002 fanden die Vorstellungen in seiner Liegenschaft statt. In dieser Zeit entstand auch für die Theaterbesucherinnen und -besucher im Schöpfli nebenan das beliebte Theaterbeizli. In den Jahren 2002/03 wurden, wiederum unter der Leitung von Kurt Mühlemann, der Heuboden und der Stall der Familie Miescher, Hauptstrasse 76, von den Mitgliedern zu einem bestens geeigneten Theaterraum und zu einer gemütlichen Theaterbeiz umgebaut. Seit 1985 zeigt die Theatermühle Aridorf jedes Jahr ihr jeweils neu einstudiertes Stück (seit 1996 10 Aufführungen pro Jahr). Im Januar 2020 zählt die Theatermühle Arisdorf 74 Aktiv- und 15 Passivmitglieder. Zusätzlich unterstützen 56 Gönnerinnen und Gönner die Aktivitäten der Theatermühle Arisdorf finanziell.
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Standorte Arisdorf
1985-1989 Mühlemann-Scheune, Hauptstrasse 38
1990 Schaub-Busgarage im Kreuz
1991-2002 Hunziker-Scheune, Ecke Hauptstrasse / Emil-Schreiberstrasse
2003-2024 Miescher-Scheune, Hauptstrasse 76a
ab 2025 Winkel 11